Fütterung der Hunde                                                                               - zurück zu Wissenswertes - 

Jahrelang habe ich unsere Hunde mit Trockenfutter ernährt und (ich gestehe) mir lange Zeit keine großen  Gedanken zu diesem Thema gemacht.
Ich dachte, was auf der Packung drauf steht, das ist auch drin und es hört sich doch alles so gut an: Premium Futter ...... alles enthalten, was der Hund so braucht ........ die Werbung sagt doch auch das Gleiche ..... auch der Tierarzt ist der Meinung ...... und bei den Kosten pro Futtersack, da kann doch nichts Schlechtes drin sein!!!

Ich möchte auch nicht so verstanden werden, als ob ich mit erhobenem Zeigefinger vor jedem Haustierbesitzer stehe und ihm nahe lege, sich mal ein-
dringlich mit dem Thema Futte, wie Trockenfutter oder b.a.r.f oder, oder, oder zu beschäftigen und die Fütterrung doch mal bitte zu überdenken.

Nein, jeder soll das so halten wie er, bzw. sein Tier es mag und verträgt.

Ich möchte einfach von meinen Erfahrungen berichten und vielleicht ist doch der Ein- oder Andere dabei, der sich Gedanken macht und mehr über
das sogenannte "biologisch artgerechtes rohe Futter" wissen will.  b.a.r.f., das heißt: biologically appropriate raw foods

Vor ca. 6 Jahren fuhr ich mit meiner Zuchthündin Jodie (Jassy vom Schiessberg) zu meiner Züchterkollegin Gugi (von Gugi´s Kate), die mir einen ihrer
Zuchtrüden zum Decken zur Verfügung gestellt hatte.
Am Tag der Ankunft fragt Gugi mich, ob wir nicht sofort Jodie auf "Barfen" umstellen sollten. Barfen??? Nein, danke! Wollte ich nicht! Ich wollte mich überhaupt nicht mit dem Thema Futter beschäftigen, hatte ich doch ein gutes Trockenfutter. Ein Premiumtrockenfutter, das ordentlich viel Kohle kostete!

Und überhaupt: Eine läufige, bald vielleicht trächtige Hündin umstellen. Nein, nein, nein! Ich wusste doch gar nicht, ob sie mit der "Rohfütterung" alles
bekam, was sie so täglich brauchte. Und dann vielleicht Durchfall oder Erbrechen oder...... und das durch die Futterumstellung! Nein! Außerem hatte ich doch auch gar nicht so viel Zeit für die Zubereitung. Es war doch viel einfacher 2x am Tag den Futtersack zu öffnen und frisches Wasser dazu zu stellen.

Gugi belehrte mich eines anderen und ich bin ihr bis heute dankbar dafür.
Mittlerweile "barfe" ich alle unsere Hunde; auch die Welpen, die hier aufgezogen werden. Für die Welpenkäufer, die später nicht bei dieser Fütterung bleiben, stelle ich ca. 3 Tage vor der Abgabe auf ein Youngsterfutter einer bestimmten Marke um, von der ich überzeugt bin, dass es ein richtig gutes Trockenfutter ist, ohne Getreide und mit viel Fleisch.
Nur ein Welpe aus unserer Zucht wurde bisher weiter gebarft. Und das geschah auf meinen Wunsch. Auch dafür bin ich bis heute dankbar. Vielleicht kommt ja aus dem nächsten Wurf der ein- oder andere Welpe dazu.

barf: Rohfütterung
Es gibt mittlerweile genügend Lektüre dazu. Ich erkläre es mit meinen eigenen Worten.

Seit 15.000 Jahren ungefähr gibt es Hunde. Wie überlebten sie denn überhaupt, obwohl es erst seit ca. 50 Jahren Trockenfutter gibt?
Wieso gibt es seit einigen Jahren so viele kranke Hunde? Krank im Fell, im Darm, im Herzen, Magen....... im Gemüt? Wo kommen die vielen Allergien her?
Kann es sein, dass einige Trockenfutter dazu begetragen haben?
Einige Hersteller preisen ihr Futter damit an, dass der Hund/die Katze..... in dem Futter alles hat, was er/sie zum täglichen Leben braucht. Stimmt das?
Müssen die Tiere in jeder Mahzeit alles auf einmal zu sich nehmen?

Tun wir Menschen das auch, d.h. ernähren wir uns so, dass wir in jeder Mahzeit alles ausgewogen zu uns nehmen? Ich glaube nicht!

Woraus bestehen viele Trockenfutter? Wenn man sich so die ein- oder andere Rückseite der Packungen durchliesst, findet man oft: Getreide, Knochenmehl, Fleischanteil......(z.B. Fleischanteil von 4% oder 15%?) und der Rest?
Getreide ist ein Füllstoff und macht somit satt. Getreide braucht kein Hund jeden Tag. Ich selbst habe noch nie einen meiner Hunde durch ein Getreidefeld laufen und sich sattfressen sehen.
Getreide kann Allergien auslösen.
Der Fleischanteil in dem Futter ist oft gering. Ist nicht der Hund, abstammend vom Wolf, Fleischfresser, oder zumindest zum Teil Fleischfresser?
Wer sich damit auseinander setzt, welches Fleisch hier und da im Trockenfutter verarbeitet wird, der kommt ganz schön ins Staunen.
Auch darüber gibt es genügend Lektüre. Weiter möchte ich nicht darauf eingehen. Jeder kann lesen und googeln.

"Mein" erster Wurf, hatte in den letzten Wochen vor Abgabe, Durchfall. Nicht ständig und nicht schlimm, aber es gab mir zu denken. Der zweite Wurf wurde incl. der läufigen und trächtigen Hündin gebarft. Kein Durchfall! An keinem Tag der 8 Wochen hier zuhause. Die Mutterhündin hatte Milch ohne Ende und das für 8 Welpen. Es war für mich super toll, dass zu sehen und zu erleben!
Die Kleinen schlangen das Fressen, egal was es war. Am liebsten grünen Pansen, irgendwann auch Hühnerhälse.....

Bis dato hatte ich mich soweit informiert, dass ich wusste: Der Vedauungstrakt unserer Hunde ist eigentlich viel zu kurz für Trockenfutter. Es müsste länger verdaut werden, als es tut. Somit wird es oft als "Dünn..." ausgeschieden.
Rohes Fleisch wird aufgrund der hochkonzentrierten Magensäure unserer Hunde optimal verdaut.
Rohe Knochen haben nicht nur viel Calcium, sondern sie reinigen die Zähne, unterbrechen mal für ne Zeit die Langeweile und schmecken richtig gut.
Gemüse und Obst (auch roh) püriert und mit verschiedenen Ölen als Zusätze, werden von unseren Hunden verdaut, so wie es sein soll. Das zugesetzte Öl bewirkt unter anderem, dass Gemüse und Obst besser aufgespaltet und aufgenommen werden können.
Warum fressen unsere Hunde so gerne Kuhfladen und Pferdeäpfel? Weil sie kein Gras verdauen können, aber Gras brauchen. Kuhfladen und Pferdeäpfel sind verdautes Gras.
Würde man unseren Hunden ein totes Tier zum Fraß vorlegen, würden sie als erstes den Magen mit Inhalt und dann den Darm mit Inhalt fressen. Das gibt doch zu denken.

Wer es bis hierhin mit dem Lesen geschafft hat dem sei noch gesagt:
Ich zitiere Dr. med. vet. Vera Biber, die nicht nur in ihrem Buch "Futterprobleme bei Hunden" schreibt: Der Hund ist ein Hund und bleibt ein Hund.
Sondern auch schreibt: ......dass ein kranker Darm als Ausgangspunkt für Allergien und viele psychische Störungen zu betrachten ist.
Und: Es gibt viele Krankheiten, aber nur eine Gesundheit.
UND auf die Frage, wie man ein sehr gutes Fertigfutter sinnvoll durch Zugaben von Enzymen, Vitaminen oder Sonstigem aufwerten könnte, antwortet sie im gleichen Buch mit:
Erstens: Was ist ein gutes Fertigfutter? Ist das so was wie eine sehr gute Ersatzmutter? Zweitens: Allen Fertigfuttern ist gemeinsam, dass sie hocherhitzt, eiweißdenaturiert, enzymtot und steril, das heißt ohne Lebendiges sind, egal was drin ist......... Das komplexe Zusammenspiel naturbelassener Stoffe ist nicht im Labor zu ersetzen. Aus minderwertigem Abfall lässt sich nun mal kein gutes Futter machen!

So jetzt kennt ihr meine Meinung. Ich bleibe bei der Rohfütterung die aus:

- rohem Fleisch (außer Schweinefleisch), fleischhaltigen Knochen (in Stücken oder gewolft; gibts im Internethandel oder beim Metzger)
- Eiern mit Schale,
- Ölen und einigen Zusätzen
- selbstgemachtem Kefir / Quark / Hüttenkäse / Buttermilch.....
- frsichem Gemüse und Obst
- oder auch ganz selten mal durch eine Barfkrokette

besteht.
Ihr seht also, dass "barfen" nichts mit Zauberei und mächtig viel Arbeit zu tun hat.